Jeden Tag, wenn die Sonne aufgeht und mit warmem, flachen Licht den Horizont erhellt, wird unser Schlafhormon Melatonin gedrosselt und wir werden wach und starten in den Tag. Genau deshalb fällt uns das Aufstehen im Winter einfach viel schwerer. Solange es dunkel ist, sind wir auf Schlaf programmiert.
Warum ist der Sonnenverlauf in der Lichtplanung wichtig?
Jeden Tag, wenn die Sonne aufgeht und mit warmem, flachen Licht den Horizont erhellt, wird unser Schlafhormon Melatonin gedrosselt und wir werden wach und starten in den Tag. Genau deshalb fällt uns das Aufstehen im Winter einfach viel schwerer. Solange es dunkel ist, sind wir auf Schlaf programmiert. Wir halten uns oft viele Stunden am Tag in beleuchteten Innenräumen auf. Genauso, wie das natürliche Licht der Sonne unseren Melatoninspiegel beeinflusst, hat auch das künstliche Licht in Innenräumen einen weitreichenden Einfluss auf unser Wohlbefinden und wirkt sich auf unsere Schlaf- und Wachphasen aus. Dieses Wissen lassen unsere Lichtplaner*innen in die Lichtplanung einfließen und sorgen so für Wohlbefinden im eigenen Zuhause oder auch in Büroräumlichkeiten, Arztpraxen, Hotels und Restaurants. Dieser Ansatz wird auch Human Centric Lighting genannt.
Wie beeinflusst die Lichttemperatur den Biorhythmus?
Bei Sonnenauf- und -untergang erstrahlt die Umgebung durch den flachen Winkel in warmen Licht. Ganz im Gegensatz dazu, wenn die Sonne Mittags am Zenit steht, wechselt die Lichttemperatur zu kaltem Licht, das wir als gleißend und hart empfinden. Mittags wird das Schlafhormon also ganz natürlich durch das Sonnenlicht gedrosselt und wir sind am aktivsten, bevor sich der Melatoninspiegel mit der Abenddämmerung wieder erhöht und uns auf die Nacht vorbereitet.
Was ist Human Centric Lighting?
Human Centric Lighting beachtet den Einfluss von Licht auf unser Wohlbefinden und versucht unsere innere Uhr, unser circadianes System zu unterstützen. Viele namhafte Hersteller forschen in diese Richtung und bieten bereits Leuchten an, die die Lichtfarbe, -menge und -temperatur der jeweiligen Tageszeit anpasse.
Wie berücksichtig die Lichtplanung den Sonnenverlauf?
Wenn wir eine Woche lang in der Natur draußen zelten würden, würde sich unser Wach- und Schlafrhythmus ganz automatisch an dem Sonnenverlauf anpassen. Unsere Realität sieht jedoch oft anders aus: Unabhängig von der Jahreszeit stehen wir immer zu selben Stunde auf, und hier kommt die Lichtplanung ins Spiel: Die Lichtplanung trägt zu unserem Wohlbefinden bei, wenn sie möglichst angelehnt an den natürlichen Sonnenverlauf ausgerichtet ist. Warmes Licht, optimal von einer Wand- oder Tischleuchte weckt uns und wird zunehmend heller. Nach dem Aufstehen am Frühstückstisch kann das Licht schon von oben kommen und ein wenig kälter werden – wir werden wacher und aktiver. Auch während der Arbeit im Büro hilft uns ein eher kaltes Licht von oben aktiv, aufnahmefähig und konzentriert zu bleiben. Abends begleitet uns wärmer werdendes Licht: Wand- und Stehleuchten, die auch dimmbar sind, lassen unseren Melatoinspiegel steigen und zur Ruhe kommen.